Das genaue Datum der Ankunft der Juden nach Staré Město pod Landštejnem ist nicht bekannt. Der älteste Grabstein auf dem hiesigen jüdischen Friedhof stammte aus dem Jahr 1610 (vermutlich nicht erhalten). Man kann also davon ausgehen, dass die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in dieser kleinen Stadt spätestens in diese Zeit zurückreicht. Wahrscheinlich bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ist hier eine selbstständige jüdische Religionsgemeinde entstanden. Es wurde eine hölzerne Synagoge erbaut und der zuvor erwähnte jüdische Friedhof errichtet. Im Jahr 1723 lebten elf jüdische Familien in der Stadt, 1783 lebten hier 18 jüdische Familien. Im Jahr 1880 lebten hier 79 Juden (8,4% der Bevölkerung), im Jahr 1900 dann 32 Juden (3,8% der Bevölkerung) und 1930 nur noch 12 Juden (2,0% der Bevölkerung).
Die jüdischen Häuser waren wahrscheinlich seit dem 17. Jahrhundert an einem Ort im Norden der Stadt konzentriert. Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts lebten die Juden in etwa fünfzehn Häusern, die zwischen dem heutigen Gebäude des Gemeindeamts und dem Bach standen. Etwa acht einstöckige- sowie mehrstöckige Häuser sind bis heute in Teilrekonstruktionen erhalten, darunter das Gebäude des ehemaligen Ritualbads an der Konskr.-Nr. 171 in der Nähe des Baches.
Die erste Synagoge wurde im 17. Jahrhundert als Holzgebäude erbaut. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine neue gemauerte, klassizistische Synagoge erbaut, die vermutlich bis zum Ersten Weltkrieg zu gottesdienstlichen Zwecken diente. Sie wurde 1959 ohne Einholung der Baudokumentation abgerissen. Ein wertvoller jüdischer Friedhof befindet sich etwa 600 Meter nördlich des Stadtplatzes auf einer felsigen Erhebung zwischen den Wiesen. Er wurde vor 1610 gegründet und zuletzt 1863 erweitert. Obwohl der Friedhof seit dem frühen 17. Jahrhundert schriftlich belegt ist, ist der älteste Grabstein die Stele von Mendel, dem Sohn von Jicchak aus dem Jahr 1727. Bestattungen fanden hier bis in die 1930er Jahre statt. Aus dieser Zeit sind auch einige Grabsteine erhalten geblieben.
Während des Krieges wurde der Friedhof von den Nazis schwer beschädigt und auch nach dem Krieg wurde er nach und nach verwüstet. Gegenwärtig sind etwa 170 Grabsteine auf einer Fläche von 1295 m2 erhalten geblieben. Von der Leichenhalle sind nur kleine Reste des Mauerwerks übrig geblieben. Der Friedhof ist frei zugänglich.