Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung der Juden in Osek stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Aus den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts ist in Osek eine herrschaftliche Branntweinbrennerei, eine herrschaftliche Produktionsstätte von Kaliumhydroxid und das herrschaftliche jüdische Haus belegt. Im Jahr 1793 lebten auf dem Gut Osek drei jüdische Familien. In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts (vermutlich bereits1884) wurde aufgrund des Rückgangs der Mitgliederzahl die jüdische Religionsgemeinde aufgelöst. In der Volkszählung von 1910 hat sich zu der jüdischen Religion niemand bekannt.
Jüdische Häuser waren von allem Anfang des 19. Jahrhunderts im nördlichen Teil des Dorfes nördlich des Teiches konzentriert, aber es handelte sich um kein geschlossenes Ghetto, denn auch christliche Häuser befanden sich darunter. Dieses jüdische Siedlungsgebiet bestand aus zwölf Häusern in jüdischem Besitz, in anderen Häusern konnten die Juden als Mieter wohnen. Die meisten sind umgebaut erhalten geblieben.
Synagogue. Die Synagoge wurde nach 1811 am Teich Koupavý rybník errichtet. Wir wissen, dass es ein hohes Gebäude mit Satteldach und einem kreisförmigen Fenster in der Mitte des östlichen Schildes war. Gottesdienste fanden in der Synagoge wahrscheinlich bis Ende des 19. Jahrhunderts statt. Später diente die Synagoge als Eislager und nach dem Ersten Weltkrieg als Scheune und Lagerhaus. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Torso der Synagoge dem Erdboden gleichgemacht.
Wann genau der jüdische Friedhof in Osek gegründet wurde, ist nicht bekannt. Vermutlich war es irgendwann zwischen 1838 und 1853. Der Friedhof befindet sich 800 Meter südwestlich des Dorfes im Wald auf dem Weg zur Wallfahrtskirche in Radomyšl und diente früher nicht nur für Osek, sondern auch für die Umgebung. In der jüngeren Vergangenheit wurde der Friedhof erneuert. 2010 wurde die Umfassungsmauer aus Bruchstein vollständig rekonstruiert und 2011 wurden alle Grabsteine restauriert. Insgesamt sind auf einer Fläche von 250 m2 rund 50 Grabsteine seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben. Der Friedhof ist frei zugänglich.
Wissenswertes: In Osek wurde der Vater des Schriftstellers Franz Kafka Hermann Kafka geboren und auf dem Friedhof sind unter anderem auch die Großeltern des Schriftstellers Jakub Kafka (sein Grabstein ist erhalten) und František Kafková geb. Platowská begraben.